5 typische Anfängerfehler im Gemüsegarten und wie Du sie vermeidest

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Selbst mit guter Erde und viel Sonnenschein kann beim Gemüseanbau einiges schief gehen. Hier die fünf typischen Anfängerfehler im Gemüsegarten und wie Du sie vermeidest.

Als ich zum ersten Mal beschloss, mein eigenes Gemüse im Garten anzubauen, war ich überwältigt von der Fülle der Möglichkeiten: Tomaten, Gurken, Brokkoli, Blumenkohl, Zucchini, Erbsen, Möhren, Pastinaken, Kartoffeln, Salat und Kräuter – ich wollte alles und davon reichlich. Die ersten Ergebnisse waren, nun ja, sagen wir ernüchternd. Entweder hatte ich zu viel oder zu wenig. Einige Pflanzen kamen mit ihrem Standort oder dem Boden nicht zurecht, andere wurden von Schädlingen abgefressen. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, wie ich das Beste aus meinem Stück Land heraushole und genieße die reiche Ernte, von der ich damals geträumt habe. Hier sind die fünf typischen Anfänger-Fehler und wie man sie vermeidet.

  1. Zu viele verschiedene Sorten Gemüse gepflanzt

Wenn Du mit Deinem Garten ganz am Anfang stehst, halte es so einfach wie möglich. Ich weiß, wie verlockend es ist, von allem etwas zu pflanzen. Aber die Chance auf eine gute Ernte ist größer, wenn Du Dich auf wenige Sorten konzentrierst und jedes Jahr ein paar hinzufügst.

Im ersten Jahr bin ich beim Sameneinkauf weit übers Ziel hinausgeschossen. Ich wollte alles ausprobieren und kaufte viel zu viel. Am Ende fiel es schwer, die Übersicht zu behalten. Ich hatte auch nicht die Zeit, bei jeder Art genau zu verfolgen, wann der beste Zeitpunkt zur Aussaat war, ob sie Sonne oder Schatten bevorzugte, viel oder wenig Wasser brauchte und wie sie mit dem Boden zurechtkam. Inzwischen weiß ich gut, was in meinem Garten wächst und was nicht. Aber wenn ich zurückgehen könnte zu meinem ersten Gartenjahr, dann würde ich mich auf ein paar einfache, leicht wachsende Sorten wie Erbsen, Bohnen, Radieschen und Zucchini beschränken.

2. Zu dicht gepflanzt

Ein naher Verwandter von Fehler 1. Wenn Du versucht hast, zu viele Sorten zu pflanzen, hast Du wahrscheinlich auch versucht, so viele Samen oder Setzlinge wie möglich in den Garten zu quetschen.

Die große Ernte vor Augen, werden die Samen dicht an dicht ausgesät. Nach dem Keimen wird nicht ausgedünnt, weil es einem widerstrebt, gesunde Pflänzchen rauszuziehen. Statt körbeweise Gemüse aus Deinem Garten zu tragen, hast Du am Ende nur wenige, schwache Pflänzchen. Außerdem kannst Du kaum einen Schritt ins Beet setzen, ohne die Pflanzen zu zerstören, weil Du bei der Planung vergessen hast, genügend Platz um sie herum zu lassen. Die Moral von der Geschichte: Weniger ist mehr. Wer weniger Pflanzen in größerem Abstand setzt, erntet mehr und gesündere Pflanzen.

3. Alles auf einmal gepflanzt

Ein Fehler, der mir am Anfang fast die Freude über die Ernte verdorben hätte: Da sät man die ganze Packung aus, freut sich über die vielen kleinen Pflänzchen und am Ende ist alles zur gleichen Zeit reif und will gegessen werden. Dann kommen einem die vielen Zucchini, der Salat oder Kohlrabi schnell zu den Ohren raus und man verschenkt seine Ernte, weil man sie nicht mehr sehen kann. Besser ist es, immer nur wenige Samen im Abstand von zwei bis drei Wochen auszusäen. Dann reift das Gemüse nacheinander und man hat mehr davon.

4. Die falschen Sorten nebeneinander gepflanzt

Wenn Du das Gefühl hast, Du hast alles versucht, aber irgendwie gedeiht es nicht so wie es soll, könnte es daran liegen, dass Du die Pflanzen nicht gut kombiniert hast. Einige Partner kommen prima miteinander aus, fördern sich sogar, indem sie nützliche Insekten anziehen, Schädlinge fernhalten oder den Boden bereichern. Wieder andere können einfach nicht miteinander und behindern sich gegenseitig im Wachstum. Bestimmt hast Du schon mal was von Mischkultur gehört. Wenn Du Dich damit eingehender beschäftigst, klingt alles extrem kompliziert. Ist es aber nicht. Es kommt lediglich auf eine clevere Mischung an. Meine fünf ultimativen Tipps, wie Du im Gemüsebeet clever mischst, verrate ich Dir hier.

5. Zu viel oder zum falschen Zeitpunkt gegossen

Viele Anfänger sorgen sich ständig, ob ihre Pflanzen genug Wasser bekommen und verpassen ihnen täglich eine Dusche im Vorbeigehen, weil sie durstig aussehen. In der Tat brauchen einige Pflanzen mehr Wasser als andere. Aber in der Regel kommen sie mit weniger, dafür gründlichen Wassergaben besser aus. Gründlich heißt, nicht nur den Boden anzufeuchten, sondern so kräftig zu wässern, dass das Wasser bis an die Wurzeln vordringt wie bei einem Landregen. Damit kommen die meisten Pflanzen ein paar Tage gut aus. Dusche Deine Pflanzen nicht. Ständig feuchte Blätter machen sie anfällig für Pilze. In der Sonne wirken Wassertropfen zudem wie Brenngläser und können die Blätter verbrennen. Gegossen wird direkt am Boden über den Wurzeln.

Die beste Tageszeit zu gießen ist morgens. So profitieren die Pflanzen tagsüber von der Wassergabe und es verdunstet nicht alles in der Mittagshitze. Wer wie ich morgens nicht noch früher aufstehen mag, nur um den Garten zu bewässern, kann dies auch am späten Nachmittag oder Abend nachholen. Einziger Nachteil: Das späte Wässern lockt die Schnecken an.

Der wichtigste Tipp zum Schluss: Nicht aufgeben! Manchmal fühlt man sich im Garten als Anfänger überfordert. Einiges will einfach nicht wachsen, so sehr man sich auch müht. Dafür sprießt das Unkraut, dass man kaum hinterherkommt. Mach eine Pause, schau Dich im Garten um und beobachte, was wo wächst. Frage um Rat. Und bleib dran! Jedes Jahr im Garten ist anders. Und manchmal hat man einfach nur Pech. Freu Dich an Deinen Erfolgen und vergiss nicht: Nächstes Jahr hast Du die Chance, neu zu beginnen.

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